Heute vor allem als beliebte Destination für Ferien bekannt, blickt Marokko auf eine reichhaltige und vor allem lange Geschichte zurück. Schon vor mehreren Hunderttausend Jahren muss es im heutigen Königreich im Norden Afrikas Leben gegeben haben. Ausgrabungen in den 1970er-Jahren haben ergeben, dass schon vor 400.000 Jahren oder gar noch länger Vorfahren der Menschen in diesem Gebiet gelebt haben. Damals sah das heute primär von der Wüste geprägte Land offenbar auch noch anders aus. Es bestand vor allem aus Savannen, die deutlich grüner waren als der heute vorherrschende Wüstensand. Seit jeher ist zudem das Land durch das Gebirge zweigeteilt. Auf dem Landweg erreichten über die Jahrhunderte immer wieder neue Herrscher Marokko. Rund 2.000 Jahre vor Christus waren es die Berber, die sich dort niederließen. Ihnen folgten später die Phönizier, auf die auch die Stadt Karthago zurückging. Das heutige Tunis gehörte einst ebenfalls zu Marokko, machte sich aber später selbstständig. Dasselbe gilt für Mauretanien, das im Süden an Marokko grenzt. Unmittelbar vor Christus ging auch Karthago nieder und Marokko wurde ein Teil des Römischen Reiches.
Im Atlas-Gebirge und im Süden des heutigen Staatsgebietes konnten sich die Berber stets gut behaupten. Sie waren so präsent, dass sich das Römische Reich vor ihnen mit einem Schutzwall abgrenzte. Dieser sollte die Gebiete an den Küsten vor den Berbern schützen. Im Jahr 429 erreichten die Vandalen Marokko, rund dreihundert Jahre später die Araber. Ungefähr auf das achte Jahrhundert nach Christus geht auch der Begriff "Maghreb" zurück. Dieser ist heute für die ganze Region mit Marokko, Algerien, Tunesien und der Westsahara gebräuchlich. Das Land Marokko nennt sich in der offiziellen Version bis heute noch "Al-Maghrib". Selbst die Araber vermochten Marokko allerdings nicht komplett unter Kontrolle zu bringen. Immer wieder mischten sich neue Mächte ein – vermehrt auch von Europa her. Erst im 19. Jahrhundert schafften es die Franzosen und die Spanier, Marokko komplett unter ihre Kontrolle zu bringen. Beide regierten sie in einem Teil des Landes. Dies führte wiederum zu Spannungen zwischen Spanien und Frankreich. 1956 erlangte Marokko schließlich in seiner heutigen Form seine Unabhängigkeit von beiden Ländern.
Dank der reichhaltigen Geschichte des Landes gibt es in Marokko vieles zu sehen und zu erfahren. Dies erlebt man vor allem in den großen Städten Casablanca, Marrakesch oder auch in der Hauptstadt Rabat. Dort hat auch der König seinen Palast. Schließlich ist Marokko seit 1992 eine konstitutionelle Monarchie. Nebst dem Bergbau ist der Tourismus dabei für das Land eine unverzichtbare Einkommensquelle. Jedes Jahr zieht es zwischen acht bis zehn Millionen Menschen ins Land. Die meisten davon kommen aus Frankreich, etliche auch aus Deutschland. Kein anderes Land in Afrika verzeichnet jedes Jahr so viele Besucher. Seit 1981 befinden sich Gebäude in Marokko im Welterbe der UNESCO. Den ersten Eintrag erhielt die Medina von Fès. Die Altstadt hat den Ruf eines Musterbeispiels für eine orientalische Stadt. Sie zieht entsprechend jedes Jahr viele Besucher an. Dasselbe gilt für die Altstädte von Marrakesch, Meknès und Tétouan sowie für die moderne Hauptstadt Rabat. Im Atlas-Gebirge, das auch in vielen Slots als malerischer Hintergrund erkannt werden kann, zählt die befestigte Stadt Aït-Ben-Haddou zum Welterbe. Sie ist aus vielen Filmen im Kino bekannt.